Klein, aber oho!
23. Februar 2022
M-Audio Oxygen Pro Mini, MIDI-Keyboard
Die Oxygen Produktreihe von M-Audio hat mittlerweile schon die fünfte Generation erreicht und entsprechend einige Jahre auf dem Buckel. Um das Angebot nach oben zu erweitern, stellte M-Audio im Jahr 2020 die PRO-Serie vor. Diese umfasst vier USB-Controllerkeyboards, den Test zum 25er, 49er und 61er Modell findet ihr hier. Für den heutigen Test haben wir uns einmal die MINI-Version der Serie näher angeschaut.
Überblick zum M-Audio Oxygen Pro Mini
Mit seinen kompakten Maßen von 401 x 191 x 65 mm und einem Gewicht von 1,2 kg geht der kleinste Vertreter von M-Audios Oxygen Pro Serie absolut als „Mini“ durch. Hinsichtlich der Ausstattung ist er aber so gar nicht mini, denn M-Audio hat zum einen auf der Bedienoberfläche eine Vielzahl an Bedienelementen untergebracht. Zum anderen wartet das Keyboard auch technisch mit allerhand Features auf.
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Von links angefangen bietet das Oxygen Pro Mini zunächst ein Pitchbend- und Modulationsrad sowie zwei darunter liegende Oktavierungs-/Transpositionstasten. Es folgen vier Fader mit einer Länge von ca. 32 mm. Im Vergleich zu herkömmlichen MIDI-Keyboards ist das natürlich deutlich kürzer, aber platztechnisch hat sich M-Audio hier schon Mühe gegeben, alles Wichtige unterzubringen. Und für den mobilen Einsatz reicht das allemal aus.
Unterhalb der Fader liegen weitere Buttons. In diesem Fall Steuerungstasten für den internen Arpeggiator, die Chord- und Skalen-Funktion.
Mittig hat M-Audio die Transportsektion untergebracht. Diese besteht beim Oxygen Pro Mini aus sechs Buttons: Stop, Play, Record, Cycle, Rewind, Forward. Das oben liegen OLED-Display wirkt zunächst etwas verloren und ist im Gesamtkontext tatsächlich auch etwas klein geraten. Aber dafür haben diese Displays den Vorteil, dass sie trotz der kleinen Schriftgröße sehr gut ablesbar sind. Und viel mehr Platz wäre ohnehin nicht für ein Display gewesen.
Die rechte Seite der Bedienoberfläche ist mit vier Drehreglern, acht anschlagsdynamischen Pads (alle mit RGB-Farben) sowie zugehörigen Buttons ausgestattet, darunter Pad Bank und Note Repeat.
Welche Tastatur bietet das M-Audio Oxygen Pro Mini?
Wie bereits erwähnt, verfügt das Oxygen Pro Mini über 32 Tasten und bietet damit einen größeren Tastaturumfang als die 25er Version der Oxygen Pro. Trotzdem hat sich M-Audio beim Produktnamen „Mini“ nicht vertan, denn die Tasten des Mini-Keyboards sind auch mini. Ganz genau genommen messen die weißen Tasten 8,2 x 1,9 cm, die schwarzen 5,0 x 0,8 cm. Sie fallen also deutlich kleiner aus als bei herkömmlichen MIDI-Keyboards.
Der Spielbarkeit tut das in diesem Fall keinen Abbruch, denn die Tasten verfügen über eine gute, wenn auch sehr leichte Gewichtung. Sie federn schnell zurück und hat man sich erst einmal an die kleineren Maße gewöhnt, kommt man damit sehr gut zurecht. Im Bereich der Mini-Tasten-Keyboards gehört diese Tastatur definitiv zu den besseren. Aftertouch bietet sie allerdings nicht – im Gegenteil zu den anderen drei Keyboards der Serie. Wer darauf nicht verzichten möchte, sollte sich also das Oxygen Pro 25 anschauen.
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Lieferumfang des M-Audio Oxygen Pro Mini
Wie bei M-Audio üblich, erhält man mit dem gekauften Controllerkeyboard auch gleich ein großes Software-Paket dazu. Neben dem für die Programmierung wichtigen MIDI-Software-Editor (wobei die Programmierung auch direkt am Keyboard möglich ist) gibt M-Audio dem Keyboard noch einige Software-Instrumente mit auf den Weg. So finden sich im Menü des Download Managers die virtuellen Instrumente Mini Grand (akustisches Klavier), Velvet (E-Piano) und Hybrid 3 (Software Analog Synthesizer).
Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind einige Samples und Loops sowie die MPC Beats Software (inkl. der drei virtuellen Instrumente TubeSynth, Electric, Bassline sowie 80 FX Plug-ins und insgesamt 2 GB Content) Pro Tools First in der M-Audio und die Lite-Version von Ableton Live.
Zu guter Letzt liegen dem Keyboard ein mehrsprachiger Quick Start Guide, Sicherheitsbestimmungen, ein schwarzes USB-Kabel für den Anschluss und eine Download-Karte bei, auf der man Informationen für den Download des o. g. Software-Pakets erhält.
Welche Anschlüsse bietet das M-Audio Oxygen Pro Mini?
Die Anschlüsse des Oxygen Pro Mini fallen insgesamt etwas spärlicher aus als bei den anderen Pro-Modellen. So fehlt dem Keyboardcontroller der Power-on/off und das Kensington-Lock. Und anstatt eines MIDI-DIN-Ausgangs verfügt das Mini über eine 6,3 mm Klinkenbuchse, woran ein Adapterkabel Klinke-MIDI-DIN angeschlossen werden kann. Für mich kein Beinbruch, das geht bei einem solch kompakten Controller in Ordnung. Unverständlich ist es für mich aber, dass M-Audio diesen Adapter nicht beilegt, sondern dieser separat gekauft werden muss.
Darüber hinaus bietet das Oxygen Pro Mini eine Sustain-Buchse für den Anschluss eines Haltepedals und einen USB-B-Port für den Anschluss an einen Computer.
Einsatz des Controllerkeyboards im Tonstudio
Die Inbetriebnahme des Keyboards ist schnell erledigt, das Keyboard wird von meinem Mac sofort erkannt und kann als Einspieltastatur für die DAW genutzt werden. Da das Oxygen Pro Mini sowohl für die Zusammenarbeit mit DAWs als auch mit Software-Instrumenten geeignet ist, bietet es zwei grundsätzliche Betriebsmodi: DAW und Preset. Als kompatible DAWs gibt M-Audio an:
- Pro Tools
- MPC Beats
- Ableton
- Studio One
- Reason
- Cubase
- Logic
- Bitwig
- Reaper
- FL Studio
Darüber hinaus gibt es ein weiteres Preset, das mit eigenen Kommandos und Befehlen programmiert werden kann.
Während des Tests konnte das Oxygen Pro Mini ohne Probleme mit den DAWs MPC Beats, Cubase und Studio One getestet werden. Die vorgefertigten Mappings basieren dabei auf dem Mackie-HUI-Standard. Alles Weitere muss per MIDI-Learn angelegt werden.
Im Preset Mode bietet das Oxygen Pro Mini 14 Setups, wobei die ersten acht ab Werk bereits mit Mappings für Software Instrumente belegt sind. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Mappings für Instrumente des zum inMusic Konzern gehörenden Software-Herstellers AIR Music Technology. Mappings für virtuelle Instrumente anderer Hersteller finden sich nicht im Oxygen Pro Mini, diese müssen selbst erstellt werden.
Innerhalb der Setups lassen sich alle Bedienelemente des Keyboards mit den gewünschten MIDI Control Change Befehlen programmieren, so dass sich individuell festlegen lässt, welche Parameter vom Keyboard aus gesteuert werden soll. Der Wechsel zwischen Preset-Setups als auch DAW-Presets geht schnell von der Hand.
Einziger Kritikpunkt: Bewegt bzw. triggert man die Fader, Drehregler, Buttons und Pads, wird stets nur der Name des Elements, also Slider 1, Knob 4 etc. und der numerische Wert des Befehls angezeigt. Welchen MIDI-CC man mit den Bedienelementen steuert, muss man sich also merken oder notieren.
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M-Audio Oxygen Pro Mini
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(71)
Bietet das M-Audio Oxygen Pro Mini Arpeggiator, Skalen- und Chord-Funktionen?
Trotz der kompakten Maße und des begrenzten Platzangebotes auf der Bedienoberfläche hat M-Audio das Oxygen Pro Mini mit einigen zusätzlichen Funktionen ausgestattet. So lässt sich mit Hilfe der ARP-Taste der interne Arpeggiator starten. Dieser wartet mit sieben Laufrichtungen auf:
- Up
- Down
- Incl
- Excl
- Order
- Random
- Chord
An Parametern lassen sich der MIDI-Kanal, der Oktavumfang, Gate und Swing einstellen. Zur Ideenfindung und die erste Inspiration auf alle Fälle ausreichend.
Ebenfalls integriert sind eine Skalen- und eine Akkord-Funktion. Auch diese werden mit den entsprechend, gleichnamigen Tasten unterhalb der Fader aktiviert und durch gleichzeitiges Drücken der Shift-Taste gelangt man in die dazu gehörigen Einstellungen. Der Akkord-Modus bietet zwei Möglichkeiten der Arbeitsweise: Smart und Custom. Wählt man Smart, so lässt sich im nächsten Schritt der Grundton sowie der gewünscht Akkordtyp (Major oder Minor) und das Voicing festlegen. Deutlich flexibler ist der Custom-Mode gehalten, denn hier wählt man bis zu sechs Töne komplett frei und kann hierüber auch bspw. verminderte, Dominantseptakkorde etc. einstellen und über die Tastatur spielen.
Um bei Melodien stets die passenden Töne unter den Fingern zu haben, bietet das Oxygen Pro Mini mit der Skalenfunktion eine gute Spielhilfe. Grundton festlegen, eine von 16 Skalen wählen und schon lässt sich die nächste Hook oder das passende Solo stets in der passenden Skala spielen.